Knochenmarkpunktion
Bei vielen hämatologischen Erkrankungen ist zur Stellung der Diagnose ein Blutbild allein nicht ausreichend, so dass eine Untersuchung des roten Knochenmarks notwendig wird.
Wie wird eine Knochenmarkpunktion durchgeführt?
Die Knochenmarkpunktion, auch Knochenmarkaspiration genannt, wird bei kleinen Kindern unter Narkose gemacht. Damit die Schmerzen, die beim Ansaugen des Knochenmarkblutes entstehen, so gering wie möglich gehalten werden. Die Operation dauert in der Regel nicht länger als 15 Minuten. Meist wird das Knochenmark aus dem Hüftknochen entnommen. Hier ist das Risiko gering, dass andere Organe verletzt werden.
Zunächst wird die Haut über der Punktionsstelle desinfiziert und örtlich betäubt. Der Arzt entnimmt eine kleine Menge Knochenmark aus dem hinteren Beckenkammknochen, bei Yannics erster Knochenmarkpunktion geschah dies am Hüftknochen vorne, was etwas gefährlicher ist. Dort ist das Knochenmark nur durch eine relativ dünne Knochenschicht von der Haut getrennt, so dass die Entnahme ohne wesentliches Risiko erfolgen kann. Mit Hilfe einer langen Hohlnadel saugt der Arzt wenige Milliliter Knochenmark in eine Spritze (Aspirationszytologie).
Bei Yannics zweiter Konchenmarkpunktion wurde ein kleiner Knochenmarkzylinder für bessere Untersuchungen ausgestanzt (Knochenmarkhistologie).
Anschließend wird die Einstichstelle mit einem Pflaster verklebt und das Kind kann in der Regel nach kurzer Zeit wieder schmerzlos aufstehen und herumlaufen. Natürlich nicht zu übertrieben, damit keine Nachblutung entstehen kann.
Warum genau/was wird genau untersucht?
Bei der Untersuchung des Knochenmarks kann die Anzahl der Stammzelle, der Vorläuferzellen und der blutbildenden Zellreihen (vgl.
Blutbildung - Hämatopoese) beurteilt werden. Die Zellgröße wird ebenso festgestellt, wie die normale Teilungsrate und die Form der Zellkerne. Alle diese normalen Entwicklungen und Strukturen können durch Erkrankungen verändert sein. Je nach Art dieser Veränderung kann dann eine konkrete Diagnose gestellt werden. Bei Yannic wurde so eben MDS monosomie 7 festgestellt, was im Blut noch nicht erkennbar war.
Mögliche Komplikationen:
Die Knochenmarkbiopsie ist eine risikoarme Untersuchung. Trotzdem kann es in seltenen Fällen zu folgenden Komplikationen kommen:
- Nachblutungen und Blutergüssen;
- Infektionen;
- Verletzung der Haut, Weichteile, Nerven oder
benachbarten Organe;
- Störungen der Atemfunktion bei Gabe von Schmerz-
oder Beruhigungsmittel
- Narkoserisiko
Links (viel ist darüber im Internet auch nicht zu finden):
http://www.medizinfo.de/haematologie/diagnostik/
knochenmarkspunktion.shtml